«Crypto Dad»: Schweizer Bank angelt sich US-Schwergewicht

Die Sygnum Bank ernennt den früheren US-Top-Beamten Chris Giancarlo zum Senior Policy Advisor – und wagt damit einen vorsichtigen Schritt in Richtung amerikanischer Markt.

Die Schweizer Krypto-Bank Sygnum holt sich prominente US-Expertise in den Beirat: J. Christopher Giancarlo, ehemaliger Vorsitzender der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC), wird Senior Policy Advisor der Krypto-Bank.

Im vergangenen Jahr zählte er zu den Anwärtern auf die neu geschaffene Position eines «Krypto-Zaren» unter dem damals frisch gewählten Präsidenten Donald Trump, wie finews.ch berichtete. Letztlich fiel die Wahl auf den früheren Paypal-COO David Sacks.

Schwenk in Sachen US-Markt

Giancarlo, auch bekannt als «Crypto Dad» für seinen Einsatz zugunsten digitaler Vermögenswerte vor dem US-Kongress, will in seiner neuen Aufgabe «mein regulatorisches Wissen, Netzwerke und Perspektive auf Sygnums Wachstumsstrategie» beitragen sowie «die Mission der Gruppe voranbringen, neue regulierte Brücken zwischen traditioneller und Krypto-Wirtschaft auf globaler Ebene zu errichten».

Die Ernennung ist bemerkenswert, weil sich Sygnum trotz Präsenz in der Schweiz, Singapur, Abu Dhabi und Liechtenstein bislang äusserst zurückhaltend gegenüber dem US-Markt gezeigt hat – einem Markt, der lange als regulatorisch risikoreich für Krypto-Institute galt.

Verstärkung für Hildebrand & Co.

Mathias Imbach, Mitgründer und Group CEO von Sygnum, betont Giancarlos strategischen Wert und verweist auf dessen «tiefes Verständnis von Regulierung, Markt-Infrastruktur und politischem Prozess sowie auf sein herausragendes Netzwerk in den USA».

Giancarlo stösst zu einem hochkarätig besetzten Beirat, dem auch Philipp Hildebrand, Vizepräsident von Blackrock, und Alexander Lipton, MIT-Forscher und Fintech-Unternehmer, angehören.

Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die USA möglicherweise vor grossflächigen Deregulierungen im Krypto-Bereich stehen.