Die USA öffnen sich für Schweizer Vermögensverwalter

Die Securities Exchange Commission beendet eine lange Phase der «Arbeitsverweigerung» und nimmt die Behandlung von Registrierungsanträgen von Schweizer Vermögensverwaltern, die in den USA tätig werden wollen, wieder auf.

Für einmal überbringt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) eine Botschaft, die wohl den ganzen Schweizer Finanzplatz erfreut: Die Securities and Exchange Commission (SEC), eine für den US-Finanzmarkt zentrale Regulierungsbehörde, nimmt die Bearbeitung von hängigen und neuen Gesuchen wieder auf, die von der Finma beaufsichtigte Schweizer Institute einreichen müssen, um in den Vereinigten Staaten als Registered Investment Advisers (RIA) zu tätig werden.

Gemäss der Mitteilung vom Dienstag hatte die SEC die Behandlung neuer Gesuche «seit mehreren Jahren» ausgesetzt. Schweizer Institute, die Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen anbieten und grenzüberschreitend in den USA tätig werden wollen, müssen sich bei der Behörde registrieren lassen. 

Resultat von Gesprächen mit der SEC

Der Praxisänderung ist laut der Mitteilung das Resultat von Gesprächen zwischen der Finma der SEC. Oder um es im O-Ton etwas technischer auszudrücken:«In Einklang mit dem Schweizer Rechtsrahmen und der US-Gesetzgebung konnten dabei die Modalitäten bei SEC-Prüfungen von Finma-beaufsichtigten RIA (Direktübermittlungen nach Art. 42c Finmag und Vor-Ort-Kontrollen nach Art. 43 Finma) geklärt werden.

In ihrem Communiqué erinnert die Finma auch daran, dass die Zusammenarbeit und Verständigung der zuständigen Aufsichtsbehörden für das grenzüberschreitende Geschäft der Finanzinstitute eine wichtige Voraussetzung bildet.

Hat die geänderte Grosswetterlage geholfen?

Im Februar hatte sogar zwischen bereits registrierten Schweizer RIA und der SEC «Funkstille» geherrscht, wie finews.ch berichtete. Diese ist nun offensichtlich beendet worden.

Aus dem Finma-Schreiben weder erhärten noch verwerfen lässt sich die These, dass der US-Regierungswechsel zu mehr «Kundenorientiertheit» und Kulanz bei der SEC geführt und damit zum erfolgreichen Abschluss der Gespräche beigetragen hat. Zumindest in der Kryptoindustrie ist verschiedentlich mit Wohlwollen konstatiert worden, dass die SEC viel offener für Anliegen und Innovationen der Branche geworden ist.

Egal, worauf der positive Ausgang letztlich zurückzuführen ist: Es handelt sich aus Schweizer Sicht mit Blick auf die angespannten Beziehungen zu den USA (Stichwort: Zollstreit) immerhin um ein positives Signal.