BIL-Suisse-CEO Hans-Peter Borgh: «Nichts als Gerüchte»
Die Schweizer Privatbank der luxemburgischen BIL-Gruppe feiert diesen Sommer ihr 40-jähriges Bestehen hierzulande. Über die klassische Vermögensverwaltung hinaus bietet BIL Suisse seit rund fünf Jahren vermehrt auch Finanzdienstleistungen für Unternehmenskunden an. Dennoch gilt die Bank immer wieder als potenzielles Übernahmeziel. BIL-Suisse-CEO Hans-Peter Borgh nimmt gegenüber finews.tv dazu Stellung.
Nur noch wenige Privatbanken in der Schweiz verfügen über drei Niederlassungen. Eine davon ist BIL Suisse. Das Institut mit luxemburgischen Wurzeln ist neben dem Hauptsitz in Zürich auch noch in Genf und in Lugano vertreten. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen hierzulande 125 Mitarbeitende.
Was die Bank von vielen Wettbewerbern unterscheidet, ist ihr Angebot. Neben der traditionellen Vermögensverwaltung hat BIL Suisse in den vergangenen Jahren das Geschäftsfeld Corporate Finance sukzessive auf- und ausgebaut – dazu gehören unter anderem die Beratung mittelgrosser Unternehmen sowie die Bereitstellung von Liquidität für verschiedenste Finanzierungslösungen.
Mutterhaus mit solider Bilanz
«Damit können wir uns am stärksten von der Konkurrenz differenzieren», sagt Hans-Peter Borgh, CEO von BIL Suisse und gleichzeitig verantwortlich für das internationale Geschäft der Gruppe, im Interview mit finews.tv.
Im Geschäft mit Unternehmenskunden profitiert BIL Suisse von der starken Bilanz des Mutterhauses in Luxemburg. Das Grossherzogtum, das wie die Schweiz ein AAA-Rating aufweist, ist ein bedeutender Finanzplatz in Europa. Die BIL-Gruppe ist dort nicht nur das ältereste Finanzinstitut, sondern auch systemrelevant.
Fortschreitende Konsolidierung
Dennoch wird BIL Suisse im Zuge der fortschreitenden Konsolidierung im Schweizer Private Banking immer wieder als Übernahmeobjekt ins Spiel gebracht. Doch was ist wirklich dran an diesen Gerüchten?
Gegenüber finews.tv zeigt sich Borgh unbeeindruckt: «Ich kann es offen sagen – das sind nichts als Gerüchte. BIL Suisse ist ein integraler Bestandteil unserer Gruppe.»
Neue Büros in Genf – Krypto in Lugano
Er unterstreicht, dass die Bank in alle drei Standorte in der Schweiz investiert. In Genf wird BIL im zweiten Halbjahr 2025 neue Büroräumlichkeiten beziehen, während der Standort Lugano – mit seinem Fokus auf Unternehmenskunden aus der Krypto- und Blockchain-Welt – eine strategisch zentrale Rolle spielt.
Dort findet auch jährlich die dynamisch wachsende Konferenz zu «Decentralized Finance» statt, bei der sich mittlerweile die Crème de la Crème der digitalen Finanzszene trifft.
Personeller Ausbau in Zürich
Auch in Zürich plant BIL Suisse einen weiteren personellen Ausbau, wie Borgh ergänzt. Dass die gesamte Gruppe seit einigen Jahren zu 90 Prozent von der chinesischen Investmentgesellschaft Legend Holdings kontrolliert wird, eröffnet zusätzliche Perspektiven im asiatischen Wachstumsmarkt.
Insofern sieht sich Borgh als oberster Verantwortlicher von BIL Suisse gut aufgestellt – und bereit, das 40-jährige Bestehen der Bank in der Schweiz gebührend zu feiern.
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